Kaiser Joseph I. 1678 – 1711: Der „starke“ und „vergessene“ Kaiser
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Der Aufstieg der habsburgischen Monarchie zur europäischen Großmacht stellt für den modernen Historiker ein Paradoxon dar. Zwischen 1683 und 1718 errang die Monarchie zwar eine Reihe von noch nie dagewesenen Siegen über Frankreich und das Osmanische Reich und war bereits 1720 bereits der größte und einwohnerstärkste Staat Westeuropas, dennoch konnte die österreichische Monarchie sich mit der französischen nie wirklich messen, weil sie auf Grund ihrer militärischen und finanziellen Schwäche nicht fähig war, eine unabhängige Aussenpolitik zu betreiben. Die Folge war, dass sie in den Dekaden nach 1720 eine Reihe von katastrophalen Niederlagen einstecken musste. Wenn man also die innen- und aussenpolitischen Entwicklung der habsburgischen Monarchie im letzten Viertel des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts betrachtet, drängt sich einem die Schlussfolgerung auf, dass die Monarchie politisch so stark und erfolgreich war, weil sie militärisch so schwach dastand. Denn da sie weder für die unmittelbaren Nachbarn noch für das europäische Gleichgewicht eine Bedrohung darstellte, kam die Monarchie zwischen 1681 und 1720 in den Genuß einer Reihe von Koalitionen gegen Frankreich und das Osmanische Reich. Mit der Niederwerfung dieser beiden Mächte aber war es mit der Möglichkeit vorbei, aus dem europäischen Kräftespiel Nutzen zu ziehen. Für die Monarchie begann eine Periode der politischen Unsicherheit und Isolation.Die kurze Regierung Kaiser Josefs I. markierte in der Tat einen Wendepunkt in der Entwicklung der Monarchie. In der Geschichtsschreibung aber ist sie bisher lediglich als ein Kapitel des Spanischen Erbfolgekrieges behandelt worden. Und obwohl die sieben Jahre zwischen der Schlacht bei Höchstädt-Blindheim und dem Tod Josefs I. unbestritten zu den dramatischsten und entscheidensten der österreichischen Geschichte gehören, hat man der josefinischen Regierung bisher jede Eigenbedeutung abgesprochen.
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